10.1 Governance als Sprache der Regeln

Governance ist oft in langen Texten verankert – Gesetze, Satzungen, Verordnungen. Diese Texte sind für Menschen lesbar, für Maschinen jedoch schwer zugänglich.

Die Schloemer::Notation übersetzt diese Regeln in strukturierte Form, sodass sie überprüfbar werden.

10.2 Normen explizit machen mit ::governance

Mit ::governance lassen sich Normen klar verankern.

Beabsichtigt: Datenschutzregel operationalisieren. Notation: ::governance=DSGVO##Datensparsamkeit Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

Ergebnis:

• Satz: „Die Verarbeitung erfolgt unter Beachtung der DSGVO, insbesondere des Prinzips der Datensparsamkeit.“

• Struktur: Governance=DSGVO, Regel=Datensparsamkeit

Didaktisch: Eine abstrakte Norm wird zu einer konkreten Instruktion.

10.3 Kombination von Normen

Regeln gelten oft nicht isoliert, sondern kombiniert.

Beabsichtigt: Zwei Normen gleichzeitig anwenden. Notation: ::governance=DSGVO##Zweckbindung;;BDSG##Speicherbegrenzung Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

Ergebnis:

• Satz: „Die Verarbeitung erfolgt nach DSGVO (Zweckbindung) und BDSG (Speicherbegrenzung).“

• Struktur: Governance=DSGVO, Zweckbindung; BDSG, Speicherbegrenzung

Didaktisch: ;; verbindet gleichrangige Normen.

10.4 Bedingungen und Ausnahmen

Governance-Regeln enthalten oft Bedingungen.

Beabsichtigt: Bedingung in Governance-Regel integrieren. Notation: ::governance=DSGVO##Einwilligung::bedingung=schriftlich Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

Ergebnis:

• Satz: „Die Verarbeitung erfolgt nur mit schriftlicher Einwilligung nach DSGVO.“

• Struktur: Governance=DSGVO, Regel=Einwilligung, Bedingung=schriftlich

Didaktisch: Bedingungen werden explizit markiert statt im Text versteckt.

10.5 Zeitliche Dimension von Governance

Viele Normen sind zeitlich gebunden.

Beabsichtigt: Frist in Governance-Regel darstellen. Notation: ::governance=Handelsgesetzbuch##Aufbewahrung::zeit=10_Jahre Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

Ergebnis:

• Satz: „Das Handelsgesetzbuch schreibt eine Aufbewahrungspflicht von 10 Jahren vor.“

• Struktur: Governance=HGB, Regel=Aufbewahrung, Zeit=10 Jahre

Didaktisch: Rechtliche Fristen werden maschinenlesbar.

10.6 Governance für Institutionen

Auch Vereine oder Verbände haben Governance-Regeln – z. B. Satzungen.

Beabsichtigt: Vereinsregel operationalisieren. Notation: ::governance=Satzung##Vorstandswahl::zeit=alle_2_Jahre Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

Ergebnis:

• Satz: „Die Satzung schreibt vor, dass der Vorstand alle zwei Jahre gewählt wird.“

• Struktur: Governance=Satzung, Regel=Vorstandswahl, Zeit=alle 2 Jahre

Didaktisch: Interne Regeln werden genauso handhabbar wie Gesetze.

10.7 Compliance-Prüfung durch Agenten

Die Governance-Dimension wird besonders stark, wenn sie mit KI-Agenten verbunden wird.

Beabsichtigt: DSGVO-Konformität einer Datenverarbeitung prüfen. Notation: ::init=KI_Agent::rolle=Governance-Prüfung::eingaben=Datenkategorie;;Zweck::output=Status;;Begründung::governance=DSGVO##Zweckbindung Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Eingaben prüfen, Output strukturieren.

Ergebnis:

• Satz: „Der KI-Agent prüft die Datenverarbeitung anhand der DSGVO und gibt Status und Begründung aus.“

• Struktur: Eingaben=Datenkategorie, Zweck; Governance=DSGVO, Zweckbindung; Output=Status, Begründung

Didaktisch: So entsteht maschinelle Compliance-Prüfung.

10.8 Bias-Vermeidung in Governance

Auch Governance selbst kann Bias enthalten, wenn Regeln asymmetrisch formuliert sind. Die Notation zwingt dazu, Varianten sichtbar zu machen.

Beabsichtigt: Gleichstellung in Vereinsordnung markieren. Notation: ::governance=Satzung##Wahlrecht::subjekt=Mitglied_Mann||Mitglied_Frau Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

Ergebnis:

• Satz: „Die Satzung garantiert das Wahlrecht für männliche und weibliche Mitglieder.“

• Struktur: Governance=Satzung, Regel=Wahlrecht, Subjekt=Mitglied Mann, Mitglied Frau

Didaktisch: || verhindert Ausschluss durch sprachliche Gewohnheiten.

10.9 Entkräftung typischer Einwände

• „Das ist doch redundant.“→ Redundanz ist hier ein Sicherheitsmechanismus. Regeln dürfen nicht missverständlich sein.

• „Das ist nur eine symbolische Markierung.“→ Richtig, aber Symbolik wird zu Funktion, wenn sie systematisch und reproduzierbar eingesetzt wird.

• „Normen kann man nicht operationalisieren.“→ Doch, in der Praxis geschieht das längst – z. B. bei Steuerformularen. Die Notation macht diese Logik nur universell nutzbar.

10.10 Governance als Brücke zwischen Recht und Technik

Die Schloemer::Notation schafft etwas, was bisher fehlte: eine gemeinsame Sprache für Juristen, Informatiker und Organisationen.

• Juristen erkennen die Norm.

• Informatiker sehen den Code.

• Organisationen bekommen überprüfbare Regeln.

Metapher: Governance war bisher wie eine Bibliothek – voller Bücher, aber schwer zu durchsuchen. Die Notation ist der Katalog, der jedes Werk auffindbar macht.

10.11 Pädagogischer Nutzen

Auch für die Ausbildung ist die Governance-Dimension wertvoll.

• Jurastudierende lernen, Normen maschinenlesbar zu machen.

• Informatikstudierende lernen, Recht operationalisierbar einzubinden.

• Organisationen lernen, ihre Satzungen transparent zu formulieren.

10.12 Fazit

Die Governance-Dimension zeigt, dass die Schloemer::Notation nicht nur Grammatik und Daten strukturiert, sondern auch Regeln operationalisiert.

• Mit ::governance werden Normen maschinenlesbar.

• Mit ## lassen sich konkrete Prinzipien abbilden.

• Mit ;;, || und >> werden komplexe Regelsysteme transparent.

• Mit Agenten entsteht maschinelle Compliance-Prüfung.

Damit wird Governance nicht länger nur geschrieben, sondern umsetzbar und prüfbar – ein Schritt, der sowohl rechtlich als auch technisch revolutionär ist.