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KI::retrieval::rag::wissensgraph

Die Weiterentwicklung

KI::retrieval::rag::wissensgraph

Weiterentwicklung beginnt, wo Erfindung endet: aus Zeichen wird Methodik. Die Schloemer::Notation wächst vom Werkzeugkasten zur Praxisnorm. Kurzansagen schaffen Lauffähigkeit, Governance-Operatoren verankern Recht, Iteration prüft Stabilität. In Bildung, Compliance und KI-Agenten entstehen belastbare Abläufe. So reift ein Symbolsystem zum operativen Standard. Kontexte werden klarer, Rollen eindeutiger, Prozesse reproduzierbar, nachvollziehbar.

::kapitel=3::thema=Weiterentwicklung_der_Schloemer_Notation::struktur=SGE_Kette


::3.1

::titel=Vom_Werkzeugkasten_zur_Methodik

::bestandteile=Operatorfamilie(;;,||,>>,##)

::problem=Zeichen_ohne_Regeln_bleiben_beliebig

::lösung=Methodisierung_durch_Regeln_&_Kombination


::3.2

3.1 Vom Werkzeugkasten zur Methodik

Im zweiten Kapitel wurde die Operatorfamilie vorgestellt: ;;, ||, >>, ##. Damit stand ein erster Werkzeugkasten bereit. Doch wie jeder Werkzeugkasten braucht es auch Gebrauchsanweisungen. Ein Hammer kann Nägel einschlagen, aber auch Glas zerstören. Entscheidend ist der Einsatzkontext.

Die Weiterentwicklung bestand daher in der Methodisierung: klare Regeln, wann welche Operatoren wie verwendet werden, und wie sie miteinander kombiniert werden können.

3.2 Kurzansagen als Bindeglied

Zentrale Neuerung war die Einführung der lokalen Kurzansagen. Sie ergänzen die globale Einleitung (die den Rahmen setzt) um konkrete Instruktionen vor jeder Kette. Damit wird jede Notation lauffähig und verstehbar, auch für Menschen, die das System zum ersten Mal sehen.

Beispiel: Mehrfachobjekte

Beabsichtigt: Ein Lehrer lobt zwei Personen gleichzeitig. Notation: ::subjekt=Lehrer::prädikat=lobt::objekt=Schüler;;Schülerin Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – 1. Erzeuge daraus einen vollständigen Satz. 2. Gib zusätzlich die erkannte Struktur in Klartext wieder.

Ergebnis

  • Satz: „Der Lehrer lobt den Schüler und die Schülerin.“

  • Struktur: Subjekt=Lehrer, Prädikat=lobt, Objekte=Schüler, Schülerin

Didaktisch: Die Kurzansage macht deutlich, was beabsichtigt ist, und leitet die Maschine, den Code korrekt zu interpretieren.

3.3 Governance als Erweiterung

Eine entscheidende Weiterentwicklung war die Integration von Governance-Aspekten. Notation sollte nicht nur Sprache strukturieren, sondern auch Regeln und Normen abbilden. Damit wurde sie anschlussfähig an Recht, Compliance und Datenschutz.

Beispiel: DSGVO

Beabsichtigt: Eine Prüfung, ob ein Vorgang DSGVO-konform ist. Notation: ::governance=DSGVO##Datensparsamkeit Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – 1. Erzeuge eine Beschreibung, die den Governance-Aspekt verdeutlicht. 2. Gib die erkannte Struktur in Klartext wieder.

Ergebnis:

  • Satz: „Die Verarbeitung erfolgt unter Beachtung der DSGVO, insbesondere des Prinzips der Datensparsamkeit.“

  • Struktur: Governance=DSGVO, Regel=Datensparsamkeit

Didaktisch: Hier wird sichtbar, dass die Notation nicht nur Sprache, sondern auch Normen operationalisiert.

3.4 Iteration als Qualitätskontrolle

Eine weitere Weiterentwicklung war die Iteration. Durch Wiederholung derselben Kette konnte geprüft werden, ob ein Modell konsistent bleibt oder zufällig abweicht.

Beispiel: Iteration

 

Beabsichtigt: Stabilität der Ausgabe testen. Notation: ::subjekt=Hund::prädikat=bellt::objekt=Katze::iteration=3

Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – 1. Gib dreimal denselben Satz aus. 2. Prüfe, ob die Struktur identisch bleibt.

Ergebnis

  • Satz 1: „Der Hund bellt die Katze an.“

  • Satz 2: „Der Hund bellt die Katze an.“

  • Satz 3: „Der Hund bellt die Katze an.“

  • Struktur: konsistent

 

Didaktisch: Iteration macht die Notation wissenschaftlich prüfbar.

3.5 Komplexe Anwendungsfelder

Die Weiterentwicklung zeigte sich besonders deutlich, als die Notation in reale Kontexte übertragen wurde.

  1. Bildung: Grammatikübungen für Schüler:innen.

    Beabsichtigt: Grammatikrollen üben. Notation: ::subjekt=Ich::prädikat=lerne::objekt=Grammatik Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

    → „Ich lerne Grammatik.“ 

  2. Recht: Vertragsklauseln operationalisieren.

    Beabsichtigt: Vertrag maschinenlesbar machen. Notation: ::subjekt=Käufer::prädikat=ist_verpflichtet::objekt=Kaufpreis::zeit=14_Tage Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – Satz + Struktur.

    → „Der Käufer ist verpflichtet, den Kaufpreis innerhalb von 14 Tagen zu zahlen.“ 

  3. KI-Agenten: Prüfungen automatisieren.

    Beabsichtigt: DSGVO-konforme Missbrauchsprüfung. Notation: ::init=KI_Agent::rolle=Missbrauchsprüfung::eingaben=timestamp;;absender;;subject::output=Status;;Begründung;;Maßnahmen::governance=DSGVO##Datensparsamkeit Aufgabe: Wie in der globalen Ansage – strukturiere die Eingaben, gib ein Urteil und eine Begründung.

    → Strukturiertes Prüfergebnis mit klarer Begründung.

 

Didaktisch: Diese Beispiele zeigen, dass die Notation vom Experiment zum Werkzeug wurde, das in verschiedenen Disziplinen Anwendung findet.

3.6 Umgang mit Gegenargumenten

Ein naheliegender Einwand lautet: „Das sind doch nur Zeichen – was soll daran neu sein?“

Die unterschwellige Entkräftung:

  • Zeichen allein erzeugen keine Reproduzierbarkeit.

  • Ohne Kurzansagen bleibt der Code beliebig.

  • Mit Template und Kurzansagen entsteht eine stabile Syntax, die über den Zufall hinausgeht.

 

Didaktische Metapher: Ein einzelnes Symbol ist wie ein loses Zahnrad. Erst in einem Getriebe zeigt sich, dass es Arbeit leisten kann.

 

3.7 Didaktische Dimension

 

Die Weiterentwicklung brachte auch einen pädagogischen Gewinn. Durch klare Kurzansagen und strukturierte Ketten konnte die Notation als Lernwerkzeug genutzt werden. Schüler:innen verstehen Grammatik, Jurastudierende können Rechtstexte zerlegen, Entwickler lernen Bias zu erkennen.

Metapher: Die Notation ist wie ein Baukasten, der für jede Disziplin ein eigenes Modell bauen lässt – Grammatik, Recht, KI, Governance.

 

3.8 Zwischenfazit

Die Weiterentwicklung der Schloemer::Notation lässt sich in vier Kernschritten zusammenfassen:

  1. Kurzansagen machten sie lauffähig.

  2. Governance-Operatoren öffneten den Weg ins Recht und in Compliance.

  3. Iteration sicherte wissenschaftliche Prüfbarkeit.

  4. Anwendungen in Bildung, Recht, KI machten sie praktisch relevant.

 

Damit wuchs die Notation vom Symbolkasten zu einem Methodensystem.

Lizenzhinweis

Die ::Notation wurde 2025 von Joost H. Schloemer im Rahmen der semantischen Promptforschung beschrieben und unter CC BY 4.0 veröffentlicht. Sie versteht den Operator :: nicht als reines Syntaxzeichen, sondern als semantischen Operator, der Bedeutungsnetze für Mensch und Maschine sichtbar macht.

Veröffentlichung unter CC BY 4.0 → Attribution zwingend.

Schloemer, Joost H. (2025a). Schloemer::Notation – semantische Rahmenbildung (Concept DOI). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.16366107

Schloemer, Joost. H. (2025b). Schloemer::Notation – KI::Hybrid: Semantische Marker für auditierbares Denken (Version v1, Supplement). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.17416745

https://www.schloemer-cms.de/open-use-charter

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